Pressemitteilung

Die Verantwortung der Erwachsenen bei der Verbreitung des Coronavirus in den Fokus rücken

Bundesvorsitzende Waltraud Weegmann: „Solidarität mit Familien: Wir dürfen den Kita-Betrieb nicht gefährden!“

13. August 2020. Die Bundesvorsitzende des Deutschen Kitaverbands, Waltraud Weegmann, fordert, die Rolle der Erwachsenen bei der Verbreitung des Coronavirus in den Fokus zu rücken: „Aktuelle wissenschaftliche Studien zeigen, dass sich vor allem junge Kinder seltener als Erwachsene mit dem Coronavirus anstecken. Wie die Untersuchungen außerdem erkennen lassen, stecken infizierte Kinder – anders als bei Grippe – so gut wie gar nicht andere Kinder und auch nicht Erwachsene an. Zusätzlich erkranken sie im Falle einer Infektion seltener. Und wenn, dann ist der Verlauf meistens mild. Das Ansteckungsrisiko geht von Erwachsenen aus, die z.B. aus Risikogebieten zurückkommen, sich auf privaten Feiern oder in Großveranstaltungen versammeln.“

„Für die Kitas heißt das in der Konsequenz zweierlei. Sie müssen Eltern und Mitarbeiter aufklären sowie an deren Verantwortung appellieren. Sie müssen zudem den Zugang zur Kita von potenziell mit Corona infizierten Personen stark einschränken, um die Ansteckungsgefahr in der Kita auf ein Minimum zu begrenzen. Eltern und Externe sollten die Einrichtungen deshalb möglichst nicht betreten. Für die Erzieher untereinander gelten klare Abstands- und Hygienevorschriften. Sie dürfen keine Risikokontakte gehabt haben und dürfen keine Corona-Symptome zeigen“, empfiehlt Weegmann, die mit ihrem Träger selbst mehr als 40 Kitas betreibt. „Bei Erziehern setzen wir uns seit Wochen für die Bereitstellung von Schnelltests ein. Diese müssen in Testzentren an 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, abgenommen werden. Das Ergebnis sollte innerhalb von maximal vier Stunden zur Verfügung stehen. Hier muss die Politik endlich handeln.“

„Die zunehmende Unbekümmertheit im Umgang mit der Pandemie sehen wir mit großer Sorge. Kitas, Horte und Tagespflegestellen sind Bildungsorte. Einen zweiten Lockdown können wir Kindern und Eltern nicht zumuten. Für die Entwicklung der Kinder, bildungsökonomisch und gesamtgesellschaftlich sind weitere Schließungen der Bildungseinrichtungen Gift. Wir Erwachsenen müssen alles unternehmen, um den Betrieb der Kitas für unsere Kinder nicht zu gefährden. Und wir Erwachsenen müssen auch alles dafür tun, um besonders gefährdete Kollegen und Verwandte möglichst keinem Risiko auszusetzen“, sagt Weegmann.