Fachkräfte
Der alarmierende Personalmangel in der Kindertagesbetreuung stellt eine zunehmende Belastung dar und gefährdet die eigentliche Aufgabe der Kitas als bereichernde Lebens- und Bildungsorte. Die Diskrepanz zwischen der steigenden Nachfrage nach Kitaplätzen und der begrenzten Verfügbarkeit qualifizierten Personals hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich verschärft.
Die Auswirkungen sind bereits spürbar: Träger können nicht genügend Kitaplätze bereitstellen, Betreuungszeiten und pädagogische Angebote müssen reduziert werden. Diese breit angelegte Reduzierung des Bildungs- und Betreuungsangebots bedroht die Bildungsgerechtigkeit und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Der Deutsche Kitaverband fordert daher ein Umdenken in der Diskussion um den Fachkräftemangel, da in den nächsten Jahren nicht mit einer Entspannung, sondern eher noch mit einer Verschärfung des Problems gerechnet werden muss. Neue praxisbegleitende, durchlässige Wege in den Beruf, die unterschiedliche Ein-, Auf- und Ausstiegsmöglichkeiten bieten. Dies umfasst auch mehr Flexibilität und Verantwortung für Kita-Träger bei der Stellenbesetzung sowie vielfältigere Kita-Teams, ohne die Qualität der frühkindlichen Bildung zu vernachlässigen.
Forderungen des Deutschen Kitaverbands
- Multiprofessionelle Teams: Einbindung verschiedener (Fach-)Kräfte für eine vielfältige Betreuung.
- Qualitätssicherung: Festlegung eines bundesweiten Mindestpersonalschlüssels mit einer Fachkraftquote und verpflichtender Evaluierung zur Sicherung der Qualität.
- Direkteinsteiger: Erleichterung des Berufszugangs und verbindliche Qualifizierung im Praxis-Theorie-Mix für beruflich Vorerfahrene.
- Entlohnung: Tarifliche Eingruppierung entsprechend den Qualifikationsniveaus.
- Anerkennung von Abschlüssen: Vereinfachte Anerkennung von nationalen und internationalen Abschlüssen für mehr Effizienz und Flexibilität.
- Modernisierung der Ausbildung: Modular strukturierte, vergütete Ausbildung und Aktualisierung von Curricula in Zusammenarbeit mit Fachschulen und Trägern.