Deutscher Kitaverband: Lösungsfindung muss vor Ort geschehen
Landesvorsitzender Marko Kaldewey: „Land ist auf unsere Forderung nach einer Ausweitung der Betreuung eingegangen. Die Umsetzung müssen die Träger individuell gestalten können“
Der Deutsche Kitaverband in Baden-Württemberg fordert die Umsetzung des reduzierten Regelbetriebs ab Mitte Mai weitestgehend den Trägern vor Ort zu überlassen. „Wir begrüßen, dass das Land unserer Forderung einer prozentualen Belegung der regulären Plätze einer Kita nachgekommen ist. Die Belegung der Einrichtung zu 50 Prozent ist für die Träger jetzt planbar. Die prozentuale Belegung der Einrichtung berücksichtigt deren räumliche Möglichkeiten und die personelle Ausstattung, auf deren Grundlage bereits bisher die Betriebserlaubnis erteilt ist“, sagt Marko Kaldewey, Landesvorsitzender des Deutschen Kitaverbands in Baden-Württemberg.
„Wir sind ferner froh, dass das Land unser Modell mit festen, strikt voneinander isolierten Kleingruppen altersähnlicher Kinder, das sogenannte Kohorten-Modell, aufnimmt. Dieses plus das „rollierende System“, wie es das Land nennt, ermöglicht es nun, möglichst vielen Familien ein Betreuungsangebot zu machen und trotzdem dem Infektionsschutz gerecht zu werden. Wichtig ist, dass vor Ort eine individuelle Lösungsfindung mit den Eltern gefunden werden kann. Denkbar ist eine Art Schichtsystem bei dem die Hälfte der Kinder zum Beispiel Montag und Dienstag sowie die andere Hälfte der Kinder Mittwoch und Donnerstag abwechselnd in die Einrichtung kommen. Und die Kinder, die in Notbetreuung waren, werden weiterhin dauerhaft betreut“, so Kaldewey.
„Was in der öffentlichen Debatte seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie viel zu kurz kommt, ist die Perspektive der Familien und der Kinder. Die Kindheit ist kurz. Deshalb müssen wir jetzt bei aller Vorsicht eine pädagogische Perspektive und einen Zugang zu frühkindlicher Bildung für alle Kinder finden. Alle Stakeholder in der Kinder- und Jugendhilfe sind dazu aufgerufen, Ideen für einen kindgerechten Rahmen der pädagogischen Arbeit unter den Bedingungen der Corona-Krise zu entwickeln. Kita-Öffnungen können unter strengem gesundheitlichen Monitoring geschehen. In unserer Kommunikation müssen wir Sorgen und Ängste von Eltern und Erzieher*innen aufgreifen und für Beruhigung sorgen“, ist sich die Bundesvorsitzende des Deutschen Kitaverbands, Waltraud Weegmann, sicher.
Unsere viel beachteten Vorschläge zum Übergang zum Regelbetreib finden Sie hier: https://www.deutscher-kitaverband.de/notbetreuung-ueberwinden/
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