„Die Covid-19 Situation ist für freie unabhängige Träger einerseits eine große und existentielle Herausforderung, andererseits zeigt sich überall die große individuelle Flexibilität und Kreativität und vor allem: die Schnelligkeit in der Umsetzung der Maßnahmen.
In den folgenden Tagen wollen wir Sie hier auf dem Laufenden halten – Interessierte wie Mitglieder.
Wir wollen in den kommenden Wochen nicht nur die Gelegenheit nutzen, über die aktuellen Bedingungen, Herausforderungen und Regelungen zu informieren, sondern auch generell die Gleichberechtigung und Chancengleichheit in den Vordergrund stellen.
In Baden-Württemberg haben einige Landkreise „vollmundig“ die Eltern per Presse informiert und für den April die Elternbeiträge erlassen – für kommunale Einrichtungen! Das tolerieren wir nicht! Wie offensichtlich werden nun Eltern, die ihre Kinder in bei freien Trägern unterbringen, benachteiligt? Eltern mit Platz in kommunaler Trägerschaft bezahlen nichts und freie Träger sollen es gleich tun? Mit welchen Mitteln, wenn die einzigen Einnahmen Elternbeiträge und die oftmals geringeren Zuschüsse sind?
Eine schreiende Ungerechtigkeit und ein Existenzrisiko für freie Träger! Wir fordern hier: Gleichbehandlung und das schnell.
Während freie Träger über Apps, Website und Knowhow bereits am 16.3. alles auf den Weg gebracht haben:
- Info an Eltern
- Notfallpläne
- trotz Mangel: Desinfektionsmaßnahmen (weit vor der Entscheidung am 13.3.)
- Online Morgenkreise durch pädagogische Fachkräfte
- Hilfehotlines allgemein
- Unterstützung kleinerer Träger (Elterninitiativen)
- Kampagne „Ostern-nicht-vergessen“
- Vorlesevideos…etc…
haben andere Organisationen bei Weitem weniger auf den Weg gebracht. Und nun soll die Unterstützung fehlen?
Wir fordern das Bundesland Baden-Württemberg auf, die Kosten im April generell und für alle Träger und Eltern entlastend zu übernehmen.
Des Weiteren fordern wir nun endlich einen aktiven Sitz in den jeweiligen Gremien, ob am Tisch in Stuttgart oder in den Landkreisen: Die sozialunternehmerischen Träger mit alle ihrer Power und Kreativität müssen einbezogen werden.
Noch viel mehr zeigt diese Situation, dass sich grundlegend etwas ändern muss:
- Gleichbehandlung für alle
- Keine „Spielmöglichkeiten“ mehr, sondern klarer Fokus auf die Betreuungsplätze – und die gehören allen Eltern
- Somit: gleiche Förderung aller Träger, damit keine Ungleichheit mehr besteht, die sowieso nicht bestehen darf
- In den Kommunen, die es noch tun – es gibt auch sehr positive Beispiele – keinen Eigenanteil mehr für freie Träger um die Zuschüsse zu limitieren und den Einfluss klein zu halten oder die Qualität zu minimieren
- Kurzum: Gerechtigkeit!
In allen Bundesländern verlangsamen wir den Virus mit gezielten Maßnahmen. Es gilt aber auch die kommenden vier Wochen in Baden-Württemberg, wie auch in den anderen Bundesländern, dafür zu nutzen etwas zu verändern: Diese Krise zeigt uns eine elementare Schwachstelle und Ungleichbehandlung – lösen wir diese auf. In Krisen liegen Chancen.“