Mitgliederversammlung beschließt Projekt zur Gewinnung von Personal aus dem Ausland
Berlin, 22.11.2023. Auch im nächsten Jahr wird für den Kitaverband und seine Träger der Fachkräftemangel im Vordergrund stehen. Die Mitglieder sind sich einig, dass der Personalmangel dabei immer im Spannungsfeld zwischen Kita-Qualität und Betreuungsanspruch diskutiert werden muss. Dies zeigte auch eine Diskussion mit den Bundestagsabgeordneten Erik von Malottki (SPD) und Ralph Edelhäußer (CSU) während der Mitgliederversammlung des Verbands.
Waltraud Weegmann, Bundesvorsitzende des Deutschen Kitaverbands: “Es wird nicht DIE eine schnelle Lösung geben, um dem Fachkräftemangel in den Kitas etwas entgegenzusetzen. Vielmehr kommt es darauf an, flexibel jede Idee und jede Variante zu prüfen und gegebenenfalls unbürokratisch umzusetzen. Der Deutsche Kitaverband geht voran und wird für seine Mitglieder im Jahr 2024 ein Projekt zur Gewinnung von Fachkräften aus Drittstaaten umsetzen.”
Die Mitglieder des DKV waren sich darin einig, dass zur Sicherung der Qualität in den Kitas sowohl die Behebung des Fachkräftemangels als auch die Qualifizierung der Fachkräfte entscheidend sind. Um dies umsetzen zu können, wird ein Zugang zu bezahlten Ausbildungen für alle Interessent:innen gefordert. Die Ausbildungsangebote müssen darüber hinaus vielfältige Zugangs-, Übergangs- und Abschlussmöglichkeiten bieten. Für den Einsatz ausländischer Fachkräfte soll nach Vorstellungen des Verbands eine transparente und schnelle Anerkennung – im Idealfall durch den Träger – geschaffen werden. Um die so gewonnenen Mitarbeiter:innen in die Teams zu integrieren, sie zu qualifizieren und zu führen, müssen die Kitas mit zusätzlichen Kapazitäten unterstützt werden.
In einem offenen und sehr konstruktiven Austausch veranschaulichten die Mitglieder des Kitaverbands die Folgen des Personalmangels für die alltägliche Arbeit in den Kitas gegenüber den beiden Abgeordneten. Die Vorstellungen der Mitglieder passten dabei sehr gut zu den von den Politikern skizzierten Lösungsansätzen wie bspw. bezahlte Ausbildungswege, attraktive Arbeitsbedingungen oder eine bundesweit einheitliche Anerkennung von Qualifikationen. Als eine weitere geeignete Möglichkeit zur Minderung des Personalmangels bewerteten die Kita-Träger die von Erik von Malottki vorgeschlagene Schaffung von spezialisierten fachlichen Funktionsstellen in Kitas.