Ganztagesbetreuung von Grundschulkindern
Die politische Initiative zum Ausbau und zur Förderung der Ganztagesbetreuung für Kinder im Grundschulalter (Ganztagsförderungsgesetz – GaFöG) stellt das gesamte System vor große Herausforderungen. Berechnungen zeigen eine zu füllende Lücke zwischen Betreuungsbedarf und -angebot von bis zu 17 Prozentpunkten bis zum Schuljahr 2029/30. Um das zusätzliche Ganztagsangebot sicherstellen zu können, werden bis zum Schuljahr 2029/30 bundesweit zwischen 29.000 und 39.600 zusätzliche Vollzeitstellen benötigt, sofern ein Personalschlüssel von 1 zu 10 angewandt würde.
Gerade angesichts der derzeit noch bestehenden Knappheiten müssen wir durch eine Zielvorstellung eines guten Ganztages sowie durch Flexibilität und Qualifizierung ein attraktives Arbeitsfeld schaffen. Eine begleitende externe Evaluation sollte berücksichtigt werden, um einen hohen Qualitätsstandard zu sichern.
Der Deutsche Kitaverband setzt sich ein für die Pluralität der Bildungsangebote und für das Recht der Eltern, zwischen unterschiedlichen – möglichst wohnortnahen – pädagogischen Konzepten, Bildungsangeboten sowie Trägern wählen zu können. Diese Vielfalt gilt es bei der Förderung und dem Ausbau ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote zu berücksichtigen.
Forderungen des Deutschen Kitaverbands
- Finanzierung: Höheres jährliches finanzielles Engagement des Bundes für den Ausbau und den laufenden Ganztagsbetrieb über das angekündigte Maß hinaus.
- Qualifizierung: Mindestanteil an einschlägig ausgebildeten Fachkräften, zusätzliche Spezialist:innen und Quereinsteiger:innen.
- Trägerneutrale Förderung: Horte sind wichtige im SGBVIII verankerte Betreuungsform in der Ganztagesbetreuung von Grundschüler:innen. Berücksichtigung des Wunschs und Wahlrechts der Eltern sowie der Vielfalt von Betreuungsformen.
- Ganzheitliches Lernen: Ganztagsangebote nicht als Weiterführung schulischen Lernens, sondern als Kombination aus Bildung, sozialem Lernen und Freizeitaktivitäten.