Deutscher Kitaverband: Zu wenige Kita-Plätze, zu wenig gesicherte Qualität und der Personalmangel in den Kitas sind gesamtgesellschaftliche Herausforderung
Berlin, 07.12.2023. Die Ergebnisse der PISA-Studie zeigen die bislang niedrigsten Werte für die Leistungen deutscher Schülerinnen und Schüler. Nach Auffassung des Deutschen Kitaverbands ist eine gute frühkindliche Bildung auch entscheidend für die spätere Leistungsfähigkeit in Schule und Beruf. Die Bildungsarbeit der Mitarbeiter:innen in den Kitas hat deshalb einen großen gesellschaftlichen Wert und muss mit Priorität gefördert werden.
Waltraud Weegmann, Bundesvorsitzende des Deutschen Kitaverbands: “Eine qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung in den Kitas legt den Grundstein für mehr Chancengleichheit, ganz besonders für Kinder aus Familien mit anderen Herkunftssprachen oder aus einem bildungsfernen Umfeld. Alle Kinder haben ein Recht darauf, die bestmögliche Qualität zu erleben, denn nur so können ungleiche Startchancen ausgeglichen werden.”
Das Qualitätsentwicklungsgesetz muss einen bundesweiten Qualitätsanspruch für die Anforderungen in der frühkindlichen Bildung und der Kinder- und Jugendhilfe formulieren, damit Kinder deutschlandweit die gleichen Start- und Entwicklungschancen vorfinden. Dieser Qualitätsanspruch darf sich nicht nur auf den Mitarbeiter:innen-Kind-Schlüssel beziehen, sondern muss die Qualität der konkreten Arbeit mit den Kindern betreffen und damit den Anspruch an den Qutput jeder Kita. Bund, Länder, Kommunen, Verbände und Gewerkschaften müssen dazu gemeinsam konkrete Lösungen und Finanzierungsmodelle für die Qualitätsentwicklung in den Kitas finden.
Der Deutsche Kitaverband fordert, dass die Diskussion um Qualität und Chancengerechtigkeit umfassender als bisher geführt werden muss und kurzfristige Lösungen zum Personalmangel, zur Qualitätsentwicklung und die Beschleunigung des Kita-Ausbaus mitgedacht werden müssen.
Waltraud Weegmann: “Eine breit angelegte Reduzierung des Bildungs- und Betreuungsangebotes in den Kitas und dessen Qualität wird zu Einbußen in der Bildungsgerechtigkeit und zu deutlichen Einschränkungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie führen. Die Lösungsvorschläge liegen alle seit langem auf dem Tisch – jetzt müssen sie umgesetzt werden. Eile ist geboten. Sonst haben wir keine Krise unseres Bildungssystems mehr, sondern dessen vollständigen Kollaps.”