Bundeshaushalt
Deutscher Kitaverband: Wegfall der Investitionsmittel bremst Kitaausbau
Waltraud Weegmann: „Gestiegene Baupreise tragen ihr Übriges dazu bei.“
Berlin, 06.04.2022. Die Bundesvorsitzende des Deutschen Kitaverbands, Waltraud Weegmann, fordert den Bund dazu auf, auch in dieser Legislaturperiode den Ausbau der Kindertageseinrichtungen zu fördern: „Die Ampelregierung muss dringend die Investitionsmittel für den Kitaausbau wieder auflegen. Für den Haushalt 2022 sind – obwohl Bildung als eines unserer wichtigsten Zukunftsthemen definiert wird – unverständlicherweise keine Mittel vorgesehen. Dies muss sich dringend und kurzfristig ändern! Spätestens nächstes Jahr muss es unbedingt ein neues Investitionsprogramm geben. Die vergangenen Programme ‚Kinderbetreuungsfinanzierung‘ waren sehr erfolgreich. Ohne diese Mittel fehlt den freien Kita-Trägern das nötige Eigenkapital für Neu- und Umbauten.“
„Der Bedarf ist ungebrochen. Viele Eltern suchen händeringend nach einem Kita-Platz. Hinzu kommen nun Geflüchtete aus der Ukraine, denen wir Bildung und Betreuung anbieten möchten. Es gilt zu bedenken: Investitionen in den Ausbau der Kita-Landschaft sind dringend erforderliche Investitionen in die Bildung unseres Nachwuchses. Dass der Familienetat dieses Jahr sinkt, ist ein schlechtes Zeichen für Kinder und Familien – gerade in dieser Zeit“, erklärt Weegmann.
„Der Kita-Ausbau kommt ohnehin nur schleppend voran. Im Jahr 2020 waren in Deutschland noch immer über 51 Prozent der Kinder unter drei Jahren ohne Betreuung. Die drastisch gestiegenen Baupreise werden den Platz-Ausbau weiter bremsen. Laut Experten werden 2022 die Preise für den Bau von Immobilien um rund acht Prozent ansteigen. 2021 seien die Preise für den Bau von Immobilien bereits um über neun Prozent angestiegen. Damit werden viele neue Kita-Projekte für Kita-Träger nicht mehr finanzierbar sein. Die Politik nimmt damit den Stillstand im Kita-Ausbau in Kauf. Wir erwarten deutliche Aussagen, wie das Bundesfamilienministerium dem entgegenwirken will“, sagt Weegmann.