Frühkindliche Sprachförderung gehört in die Kita – nicht in die Schule

Der Deutsche Kitaverband hat sich in einer aktuellen Stellungnahme mit dem Antrag der niedersächsischen CDU-Fraktion zur Weiterentwicklung der frühkindlichen Sprachförderung auseinandergesetzt.

Wir begrüßen die grundsätzliche Zielsetzung des Antrags, die Bedeutung frühkindlicher Sprachförderung zu betonen und Sprachstandsfeststellungen zu stärken. Gleichzeitig sehen wir in der geplanten Umsetzung erhebliche fachliche Schwächen.

Frühkindliche Sprachförderung muss dort stattfinden, wo sie wirken kann: im Kita-Alltag.
Sprachstandsfeststellungen sollten frühzeitig, alltagsintegriert und im vertrauensvollen Umfeld der Kindertageseinrichtungen erfolgen – nicht erst beim Eintritt in die Grundschule. Auch die konkrete Sprachförderung gehört aus Sicht des Deutschen Kitaverbands nicht in die Schule, sondern in die pädagogisch gestalteten, spielerischen Räume der frühkindlichen Bildung.

Die Verlagerung der Verantwortung für Sprachförderung in den schulischen Kontext verkennt das Profil von Kitas als eigenständige Bildungsorte. Frühkindliche Sprachentwicklung gelingt nicht durch schulische Förderlogik, sondern durch dialogisches Lernen, freies Spiel, Beziehung und Alltagserfahrung.

Dafür braucht es qualifizierte Fachkräfte, ausreichend Zeit und gute Rahmenbedingungen.

Gleichzeitig sehen wir die Notwendigkeit eines durchgängigen Sprachbildungskonzepts, das Kita und Grundschule miteinander verbindet. Eine enge, strukturierte Kooperation zwischen beiden Bildungsphasen ist unerlässlich für gelingende Übergänge und kontinuierliche Förderung.


Wir unterstützen das Anliegen, die Sprachförderung zu stärken – nicht jedoch die konkrete Ausgestaltung des Antrags. Frühkindliche Sprachförderung muss kindgerecht, alltagsnah und professionell gestaltet werden – und das gelingt am besten dort, wo Kinder sich von Anfang an bilden: in der Kita.

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Stellungnahme Antrag CDU Frühkindliche Sprachförderung