Berlin, 11. Oktober 2024. Das Dritte KiTa-Qualitäts- und -Teilhabeverbesserungsgesetz schafft wichtige Grundlagen für die Verbesserung der frühkindlichen Bildung. Aus Sicht des Deutschen Kitaverbands bleibt das Gesetz jedoch hinter den Erwartungen der Kita-Träger zurück. Mit dem Dritten KiQuTG stellt der Bund den Ländern bis 2027 Mittel zur Verfügung, um die Betreuungsqualität in Kindertageseinrichtungen zu verbessern. Schwerpunkte sind unter anderem die Gewinnung und Qualifizierung von Fachkräften, die Verbesserung der Betreuungsrelationen und die Stärkung der Sprachförderung.
Waltraud Weegmann, Vorsitzende des Deutschen Kitaverbands: „Diese Maßnahmen sind dringend erforderlich, um die immer größer werdenden Herausforderungen in den Kindertagesstätten bewältigen zu können.“
Ein zentrales Problem in den Kitas bleibt der akute Fachkräftemangel. Schon heute fehlen bundesweit tausende pädagogische Fachkräfte und der Bedarf wird in den kommenden Jahren regional weiter steigen. Die Verpflichtung der Länder, mindestens eine Maßnahme zur Gewinnung und Sicherung von Fachkräften zu ergreifen, ist nach Ansicht des Deutschen Kitaverbands ein wichtiger und richtiger Schritt.
„Aber er reicht nicht aus“, betont Weegmann. „Die (Weiter-)Qualifizierung des Kita-Personals auf allen Ebenen ist zunehmend entscheidend für eine hohe Qualität der Kitas. Daher ist es zukünftig von wesentlicher Bedeutung, dass die Träger die Qualifizierungen ihrer Mitarbeitenden individuell gestalten können und damit an die Vorkenntnisse und die zeitliche Verfügbarkeit der Mitarbeitenden angepasst werden können.“
Der Deutsche Kitaverband äußert außerdem Bedenken hinsichtlich der Befristung der finanziellen Unterstützung. „Wir benötigen eine langfristige Planungssicherheit über 2027 hinaus. Ohne diese Stabilität ist es für die Kitas und Träger schwer, nachhaltige Verbesserungen der Betreuungsqualität zu gewährleisten“, warnt Weegmann. „Die Herausforderungen in den Kitas werden nicht in den kommenden drei Jahren verschwinden, deshalb müssen Bund und Länder auch über diesen Zeitraum hinaus Verantwortung übernehmen.“
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